31.03.23
Tickets Die erste Frau , Lesung und Gespräch mit Jennifer Nansubuga Makumbi in Berlin

Die erste Frau Lesung und Gespräch mit Jennifer Nansubuga Makumbi 31.03.23 in Berlin, Lettrétage

Freitag 31.03.23
Einlass: 19:30, Beginn: 20:00
Lettrétage, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin

Tickets – Die erste Frau Berlin


Informationen

Kirabo wächst bei ihren Großeltern im ländlichen Uganda auf. Trotz der Liebe, die sie erfährt, drängen sich ihr, je älter sie wird, zunehmend Fragen auf, deren Antworten die Erwachsenen um sie herum scheinbar kennen, und doch mit aller Macht zu verbergen versuchen: Wo ist ihre Mutter, die sie nie kennengelernt hat? Warum ließ sie ihre Tochter damals zurück und entschied sich für ein Leben ohne sie? Klug und eigensinnig beginnt Kirabo diesen Fragen auf den Grund zu gehen.

DIE ERSTE FRAU (Deutsch von Alakati Neidhardt) erzählt eine generationenübergreifende Geschichte über das Erwachsenwerden, die erste Liebe, das Frau-Sein und Frau-Werden sowie die Suche nach den eigenen Wurzeln. Ein ergreifender Roman zwischen traditionellen und modernen Feminismen, vor dem Hintergrund des gewaltvollen Regimes von Idi Amin im Uganda der 1970er Jahre.

Jennifer Makumbis Roman ist der Beweis dafür, dass es den einen Feminismus nicht gibt, und im Übrigen auch nie gegeben hat. Angesiedelt im Uganda der 1970er Jahre, greift die Geschichte afrikanische Feminismen auf und zeigt zugleich, wie übermächtig westliche Vorstellungen von Feminismus sich nach der World Conference of Women 1975 auch in afrikanischen Ländern verbreiteten und dortige Ideen verdrängten. Dass es aber auch generationenübergreifende und -trennende Feminismen gab und gibt, veranschaulicht die Autorin anhand mehrerer Romanfiguren, die den Leser*innen oft dialogisch präsentiert werden. Die Autorin demonstriert so die Bedeutung von Sprache, wenn es darum geht, gesellschaftspolitische Themen zu vermitteln und unterstreicht, wie wichtig das Bemühen um ein ständiges Gespräch darüber ist, was Feminismus eigentlich ist. Denn natürlich hatten und haben Menschen unterschiedlichen Zugang zu feministischen Themen, je nachdem, wann, wo und wie sie leben.

DIE ERSTE FRAU plädiert für gegenseitiges Zuhören und Anerkennen verschiedener Vorstellungen von Feminismus, ohne das eigentliche Anliegen aus den Augen zu verlieren: Gleichberechtigung zwischen allen Geschlechtern.

Jennifer Nansubuga Makumbi ist Autorin von Romanen und Kurzgeschichten aus Uganda. Sie promovierte an der Universität von Lancaster (GB) und lebt heute in Manchester. Schon ihr Debütroman KINTU löste 2014 eine weltweite Diskussion über die politische Bedeutung des Geschichtenerzählens aus.